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Wie Sie mit einer What-If-Analyse systematisch Risiken identifizieren

Im zweiten Teil zur Risikoidentifizierung soll die What-If-Analyse vorgestellt werden. Mit Hilfe einer What-if Analyse können Risiken bei Proekten und Innovationsvorhaben systematisch identifiziert werden.

Stellen Sie sich die Frage, was wäre, wenn bestimmte Annahmen, Schätzungen, Entwicklungen, Planungen oder Zustände bei Innovationsvorhaben bzw. im Umfeld der Innovation nicht eintreffen oder Gegenläufiges geschieht.

Zum Beispiel: Was passiert, wenn…

▪ es einen Ausfall eines wichtigen Mitarbeiters gibt?

▪ es Änderungswünsche des Kunden gibt?

▪ es Prioritätenänderungen im Unternehmen gibt?

▪ die geplanten Ressourcen nicht zur Verfügung stehen?

Die Aufgabenstellung jedes Innovationsvorhabens basiert auf einer Reihe von Hypothesen, Szenarien oder Annahmen. Die Annahmeanalyse ist eine Technik, die systematisch die Gültigkeit dieser Annahmen hinterfragt. Es werden Risiken identifiziert, die aus der Ungenauigkeit, Inkonsistenz oder Unvollständigkeit dieser Annahmen herrühren.

Das Erstellen von Flussdiagrammen kann hier dem Projektteam helfen, Ursachen und Wirkungen von Risiken besser zu verstehen. Ein Flussdiagramm ist ein Diagramm, das zeigt, wie verschiedene Elemente des Systems miteinander verbunden sind, z. B.: Ursache-/Wirkungsdiagramm wie z. B. das Ishikawa-Diagramm (s. Management-Handbuch Innovation von Müller-Roterberg (2018)).

Bei der Identifizierung von Risiken sollte auch auf Risikosymptome geachtet werden, manchmal auch Auslöser („Trigger“) genannt, diese sind indirekte Manifestationen wirklicher Risikoereignisse. Zum Beispiel kann eine schlechte Arbeitsmoral der Mitarbeiter ein frühes Warnzeichen sein.

Der Katalog mit den identifizierten Risiken sollte zunächst möglichst umfassend sein, unabhängig von Höhe, Häufigkeit des Eintretens und Wahrscheinlichkeit des Risikos sowie der möglichen Konsequenzen. Dies erfolgt im nächsten Schritt. Risiken identifizieren ist zudem kein einmaliger Vorgang, sondern sollte in regelmäßigen Abständen während des Projektes wiederholt werden.

Versuchen Sie außerdem, die Risiken den Innovationsphasen zuzuordnen, in denen sie auftreten können.

Weitere Informationen zur Risikoidentifizierung finden Sie im Praxishandbuch Innovationscontrolling (*Affiliate-Link) von Müller-Roterberg.